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1 Kurze Beschreibung von Puppy Linux
Betriebssysteme werden immer größer, um möglichst viele Anwendungen, schön, sicher und für den Nutzer bequem anzubieten. Obwohl dies auch für Puppy Linux gilt, ist die aktuelle Version (5.1.1 von September 2010) noch immer - im Vergleich zu anderen Betriebssystemen - klein und wird schnell in den Arbeitsspeicher eines Rechners geladen. Puppy hat eine grafische Benutzeroberfläche (Desktop) und eine Konsole (Befehlsfenster für Textbefehle), ähnlich denen anderer Linux-Betriebssysteme. Es benötigt (nach Installation auf der Festplatte) jedoch nur 128 MB Arbeitsspeicher und lässt sich daher auch auf älteren, leistungsschwachen Rechnern einsetzen.
Puppy und englischsprachige Hilfen sind kostenlos über das Internet erhältlich. Es gibt eine gute, aber relativ kleine Auswahl an leicht zu installierender Anwendungs-Software, zum Beispiel Browser (Firefox, Opera ...) und Textverarbeitungsprogramme (Abiword, OpenOffice, ...). Viele weitere Linux-Programme können mit größerem Aufwand installiert werden. Puppy sieht nur einen Benutzer vor, der das System ohne Einschränkungen verändern kann. Das vereinfacht die Verwaltung des Systems, macht es aber angreifbarer. Das kleine System kann auch ohne Festplatte von einer CD geladen werden und läuft danach, nebst Anwendungs-Software, im Arbeitspeicher (≥ 256 MB) sogar ohne CD.
2 Start des Puppy-Linux von einer CD
2.1 CD mit Puppy-Linux herstellen (brennen)
Im Internet erhält man auf der englischsprachigen Seite der puppylinux.org allgemeine Information über Puppy Linux und Verweise auf Quellen zum Herunterladen (Download) des neuesten Puppy Betriebssystems. Die Datei mit Puppy Linux 5.1.1 heißt lupu-511.iso und ist 136 MB groß. Um zu prüfen, ob der die heruntergeladene Datei unversehrt ist, kann man eine Prüfsumme (Checksum) von ihr errechnen lassen und mit dem Sollwert vergleichen. In einem Linux-Betriebssystem wird die Prüfsumme gebildet, indem in einer Kommandozeile das Verzeichnis mit der Datei (lupu-511.iso) aufgesucht wird und dann der Befehlmd5sum lupu-511.iso
eingegeben wird. Der zurückgegebene Wert sollte mit dem Sollwert
6e34d1bcdad74df7d6352a6d672522ec
übereinstimmen. Die Software passt leicht auf eine CD. Man kann sie daher nach dem Herunterladen auf eine CD oder eine DVD brennen. Die so gebrannte CD enthält ein Live-System, also ein lauffähiges Betriebssystem, das von der CD aus gestartet werden kann (siehe: ). Außerdem lässt sich das System von der Live-CD aus in verschiedenen Arten installieren (siehe unten).
2.2 Puppy-Linux starten
Nach Einlegen der Live-CD in das entsprechende Laufwerk wird der Computer aus- und wieder eingeschaltet. Wenn der Computer mit dem Auslesen der CD beginnt (von der CD "bootet") erscheint nach einiger Zeit das Puppy die Bedienoberfläche (Desktop) von Puppy. Das Laden des Systems von der CD dauert allerdings länger als ein Systemstart von der Festplatte (hard disk). Falls der Computer nicht Puppy von der CD, sondern das Betriebssystem von der Festplatte bootet, muss das BIOS des Computers umgestellt werden. Anleitungen hierfür findet man gegebenenfalls im Internet (zum Beispiel bei Rudi Theisen, Jülich).2.3 Konfiguration von Tastatur, Zeit und Bildschirmauflösung
Die zur Zeit eingestellte Bildschirmauflösung kann im Menu (in der Bildschirmecke unten links) unter System - System Status and Config - Hardinfo hardware information - Display nachgesehen werden.Für die Konfiguration wird im Menu unter Setup die Option Complete Configuration Experience geöffnet, Classic Configuration Experience gewählt und mit Klick auf Run Config bestätigt. Beim keyboard layout kann man eine deutsche Tastatur aussuchen (de-latin1, mit Umlauten) und bei timezone mit GMT+1 die deutsche Zeitzone einstellen. Bei hardware-clock type sollte man Local wählen, falls sich auch ein Windows-Betriebssystem auf dem Rechner befindet; wenn nur ein Linux-Betriebssystem (Puppy) verwendet wird empfiehlt sich UTC (koordinierte Weltzeit).
Danach erwartet der Puppy Video Wizard die Einstellung der Bildschirmauflösung (auch wenn die bisher schon richtig war). Nachdem die Option Probe gewählt wurde, sollte man die Bildschirmauflösung so wählen, wie sie bereits eingestellt war (wenn die bisherige Einstellung zufriedenstellend war). Eine zu hohe Auflösung muss vermieden werden, da sonst der Bildschirm überfordert wird und nichts mehr zeigt (aber nicht kaputt geht). Die vom Programm vorgeschlagene Farbtiefe, zum Beispiel 1280x1024x16 könnte zu niedrig sein, so dass der Bildschirm relativ dunkel erscheint. Ist das der Fall, sollte man eine höhere Farbtiefe, zum Beispiel 1280x1024x24, probieren.
2.4 Konfiguration des Internetzugangs über LAN oder WLAN
Nach dem Start des Puppy-Systems erscheint das Fenster Welcome to Lucid Puppy. Hier kann man bereits eine Option anklicken, die zur Einrichtung eines Internetzugang über LAN oder WLAN dient. Es wird dann aber ein Hilfsprogramm gestartet, das "in schwierigeren Fällen" weniger geeignet ist. Man kann dies jedoch zunächst probieren. In besagten schwierigeren Fällen erlaubt das Puppy-Systemsprogramm Network Wizard eine einfache Einrichtung des Internetzugangs, wenn Puppy einen geeigneten Treiber (Steuerprogramm) für die Hardware (LAN oder WLAN) bereitstellt. Nach Schließen des Fensters Welcome to Lucid Puppy wird der Network Wizard durch Klick auf das Symbol Connect geöffnet und man folgt den Anweisungen des Programms. Für eine WLAN-Verbindung klickt man auf wlan0 und Wireless. Mit Scan sucht man nach dem (vorher eingeschalteten) WLAN-Netz und wählt das richtige aus (OK). Dann trägt man die Daten des WLAN-Netzwerks ein und klickt auf Save und Use This Profile. Schließlich wird im Abschnitt Configure interface dem Rechner eine IP-Adresse zugewiesen. Meistens genügt es, auf Auto DHCP zu klicken. Wenn es erfolgreich (SUCCESSFULL) war, wird mit Yes, Done, YES und OK die Sache beendet.Falls Puppy keinen geeigneten Treiber findet oder die WLAN-Verbindung mit dem von Puppy installierten Treiber nicht richtig funktioniert, sollte ein Windows-Treiber des Herstellers der WLAN-Karte verwendet werden. Oft werden diese Treiber auf einer CD zusammen mit der WLAN-Karte ausgeliefert; andernfalls muss man im Internet danach suchen. Am besten geeignet sind Treiber, die für das Betriebssystem Windows XP geschrieben wurden. Die CD mit dem XP-Treiber wird in ein Laufwerk des Rechners gelegt und "gemounted" (mount auf dem Desktop klicken, opical wählen und mit MOUNT das CD-Laufwerk mit der Treiber-CD einbinden. Dann wird im Network Wizard auf Load module geklickt und der Reiter Ndiswrapper gewählt. Durch Klicken auf Use Ndiswrapper und dann auf wlan0 bestätigt man, dass dies Hilfsprogramm für die Benutzung des XP-Treibers für WLAN benutzt werden soll. Dann wird der ursprünglich von Puppy vorgesehene Treiber ausgeladen, indem man auf Blacklist klickt. Im nächsten Fenster soll die Treiberdatei gesucht werden. Zunächst klickt man auf File System, dann (Doppelklick) auf mnt und dann auf den Namen des (durch MOUNT) bereits eingebundenen CD-Laufwerks (sr0 oder sr1). Nun befindet man sich im Verzeichnisbaum der Treiber-CD und muss darin (vielleicht in einem Verzeichnis Drivers) die XP-Treiberdatei suchen, welche eine Endung .inf oder .INF hat. Wenn diese Datei markiert ist, bestätigt man die Treiberinstallation mit OKs und Save. Die weitere Einrichtung des WLAN-Zugangs erfolgt in gleicher Weise wie für Puppy-eigene Treiber (siehe oben) und danach kann die Treiber-CD durch UNMOUNT aus dem Dateisystem entfernt werden.
3 Installation des Puppy-Betriebssystems
3.1 Entscheidung über die Art der Installation
Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Puppy-Betriebssystem auf einem Rechner zu installieren oder es ohne Installation (von einer CD aus) zu nutzen. Wer Puppy Linux ohne Installation ausprobieren möchte, sollte Puppy Linux von der Live-CD starten (siehe oben). Auf Rechnern, die das Booten (Starten des Betriebssystem) von externen Speichermedien (zum Beispiel USB-Stick oder Speicherkarten) erlauben, kann Puppy auf diesen (statt auf einer Festplatte) installiert werden und ohne Festplatte benutzt werden. Damit werden andere Betriebssysteme auf der Festplatte nicht verändert. Falls der Rechner einen DVD-Brenner, (oder zumindest einen CD-Brenner) besitzt, kann Puppy Linux von einer beschreibbaren DVD (oder CD) betrieben werden und dort auch alle Anwenderdaten speichern. Hinweise zur Nutzung von Puppy auf USB, Speicherkarte, DVD (oder notfalls CD) finden sich auf der englischsprachigen Web-Seite http://puppylinux.org/main/How%20NOT%20to%20install%20Puppy.htmWer Puppy auf einer Festplatte neben einem bereits installierten anderen Betriebssystem (zum Beispiel Windows) installieren möchte, muss das vorhandene Dateisystem verändern, um Platz für Puppy Linux zu schaffen. Die dafür benötigten Partitionierungs-programme sind auf der Live-CD vorhanden. Englischsprachige Hinweise zu dem schwierigen Verfahren (mit dem Risiko eines Datenverlusts beim bereits installierten Betriebssystem) finden sich auf der englischsprachigen Web-Seite http://puppylinux.org/wikka/UsingPuppy
Für die Installation von Puppy auf der Festplatte oder einem anderen Dauerspeichermedium gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: FULL oder FRUGAL.
Wenn der Rechner mindestens 64 MB, aber weniger als 256 MB Arbeitsspeicher hat, sollte Puppy 5.1.1 auf dem Dauerspeichermedium (in der Regel der Festplatte) in ähnlicher Weise installiert werden, wie das bei anderen (Linux- oder Windows-) Betriebssystemen der Fall ist. (Ältere Puppy-Versionen brauchen noch weniger Arbeitsspeicher.) Diese Installationsart heißt FULL. Der Vorteil einer FULL-Installation liegt im sehr geringen Arbeitsspeicherbedarf. Zur Ergänzung des Arbeitsspeichers kann eine sogenannte swap-Partition (ein für diesen Zweck reservierter Bereich auf dem Dauerspeichermedium) eingerichtet werden; allerdings arbeitet der Rechner dann langsamer.
Hat der Rechner 256 MB Arbeitsspeicher oder mehr (und das ist heutzutage wohl die Regel), sollte Puppy 5.1.1 in einer kompakten Form (so wie auf der Live-CD) auf dem Dauerspeichermedium (Festplatte, USB-Stick, Speicherkarte oder DVD) gespeichert werden. Diese Installationsart heißt FRUGAL. Nach dem Einschalten des Rechners wird der Hauptteil des Betriebssystems (in wenige Teile zerlegt) in den Arbeitsspeicher übertragen und belegt dort ständig rund 100 MB. Systemteile, die bereits im Arbeits-speicher sind, müssen nicht mehr bei Bedarf vom Dauerspeichermedium (zum Beispiel der Festplatte) geladen werden. Der Vorteil einer FRUGAL-Installation liegt also in der höheren Geschwindigkeit.
3.2 optional: Festplatteninhalt für immer löschen
Wer ganz sicher ist, dass er den Inhalt der Festplatte vollständig und unumkehrbar löschen möchte, einschließlich Betriebssystem und aller Daten, kann die gesamte Festplatte mit Nullen überschreiben, während ein Linux-Betribssystem (zum Beispiel Puppy Live-CD oder Knoppix) auf dem Rechner läuft. Man öffnet ein Kommandozeilen-Fenster (auch Terminal oder Konsole genannt), bei Puppy zum Beispiel durch Doppelklick auf console im Desktop. Zunächst braucht man den Namen der Festplatte; er ist entweder hda oder sda. Nach Eingabe vonfdisk -l /dev/hda
(mit l wie in lallen) bekommt man, wenn eine Festplatte mit Namen hda existiert, als Antwort Angaben zur Datenstruktur der Festplatte; ansonsten keine Antwort. Zur Kontrolle gibt man auch noch
fdisk -l /dev/sda
ein und wenn eine Festplatte mit Namen sda existiert, erhält man wiederum Angaben zur Datenstruktur der Festplatte. Die Angaben selbst interessieren hier nicht, aber man weiss nun, wie die Festplatte heißt. Wenn die Festplatte mit sda bezeichnet wird , schreibt man - vorausgesetzt man will das wirklich -
dd if=/dev/zero of=/dev/sda bs=10240 conv=noerror
und wenn die Festplatte hda heißt, ersetzt man in vorgenanntem Befehl sda durch hda. Eine Erläuterung des Befehls findet man bei LinuxWiki.org. Dann werden, langsam (im Verlauf mehrerer Stunden) alle Daten auf der Festplatte gelöscht, vollständig und für immer. Während des Löschens gibt es keine Meldungen über den Fortschritt des Löschvorgangs. Erst wenn dieser abgeschlossen ist, erhält man eine Meldung über die Größe des gelöschten Speichers. Dieses Löschen der Festplatte ist für die Installation des Puppy Betriebssystems nicht notwendig, erzeugt aber einen leeren, unformatierten (und mit Sicherheit von Schadsoftware freien) Festplattenspeicher.
3.3 Partitionierung einer leeren Festplatte
Im Falle einer leeren, unformatierten Festplatte (siehe 3.2) muss durch Klick auf Gparted ein Partitionierungsprogramm gestartet werden. Wir gehen hier davon aus, dass Puppy Linux als einziges Betriebssystem installiert werden soll.Im der Menüleiste des GParted-Fensters wird unter Devices auf Create Partition Table geklickt und dann mit Apply die Vorauswahl (MS-DOS partition table) bestätigt. In der Menüleiste wird durch Klick auf Partition und New ein Fenster Create new Partition geöffnet. Zunächst wird eine sogenannte Root-Partition erzeugt, welche (am einfachsten) die gesamte Festplatte, abzüglich 500 MB für die sogenannte Swap-Partition, umfasst.
Free space preceding: 0 M B
New size: (wird automatisch bestimmt)
Free space following: 500 M B
Create as: Primary Partition
File system: ext3
Label: /
(Round to cylinders bleibt angewählt.)
Dies wird durch Klick auf Add bestätigt. Dann wird mit der rechten Maustaste auf die Zeile, die mit unallocated beginnt, geklickt und dann mit New die Swap-Partition erzeugt. Folgendes wird eingetragen:
Free space preceding: 0 M B
New size: (das maximal noch Mögliche)
Free space following: 0 M B
Create as: Primary Partition
File system: linux-swap
Label: (kein Label)
(Round to cylinders bleibt angewählt.) Diese Partitionierung wird durch Wahl von Edit in der Menüleiste und Apply All Operations, bestätigt mit Apply, ausgeführt. Das Fenster mit der Erfolgsmeldung All operations successfully completed wird durch Klick auf Close geschlossen, und dann wird die Zeile mit der Root-Partition nochmal mit der rechten Maustaste geöffnet und das boot-Flag gesetzt. Danach wird das GParted-Fenster geschlossen (indem man unter GParted (in der Menüleiste) auf Quit klickt).
Bei den meisten Linux-Installationen wird eine kleinere Root-Partition eingerichtet und daneben weitere Partitionen mit besonderen Aufgaben. Dies ist oft sinnvoll, aber nicht notwendig und würde eine längere Betrachtung erfordern. Weiterhin kann man die Leistung des Rechners noch verbessern, wenn man die bestmögliche Größe der Swap-Partition s (auf der Grundlage von Arbeitsspeichergröße a, Festplattenzugriffs-geschwindigkeit und dem Speicherbedarf der Anwendungen) genau berechnet. Meistens wird s / a zwischen 1 und 2 angesetzt, aber mit s ≤ 1 GB begrenzt. Näheres zu Dateisystemen (oben wurde ext3 für die Root-Partition vorgeschlagen) und zu den erweiterten Partitionierungsmöglichkeiten findet man auf zahlreichen Web-Seiten.
4 Verschiedene Ergänzungen
4.1 Browser (zum Beispiel Firefox) hinzufügen
4.2 Chinesischen Zeichensatz hinzufügen
Da chinesische Schriftzeichen von den mitgelieferten Zeichensätzen nicht richtig angezeigt werden, muss für diesen Zweck ein weiterer Zeichensatz hinzugefügt werden. Mit einer Suchmaschine kann man im Internet die gepackte Datei arialuni.zip finden und sie dann herunterladen. Nach dem Entpacken (was nach Mausklick auf die gepackte Datei vom Betriebssystem vorgeschlagen wird), erhält man die Datei ARIALUNI.TFF . Diese verschiebt man in das Verzeichnis (Ordner) /usr/share/fonts/default/TTF und schon kann man, zum Beispiel im Browser, chinesische Zeichen darstellen.4.3 C-Compiler hinzufügen
Bei einer FRUGAL-Installation kann man leicht den bei Linux-Betriebssystemen üblichen GNU-C-Compiler hinzufügen: Von der Web-Seite http://distro.ibiblio.org/pub/linux/distributions/puppylinux/puppy-5.1.1/ läd man die Datei lupu_dev_511.sfs herunter und verschiebt sie in das Verzeichnis mnt/home. Dann wird unter Menu - System der Eintrag Bootmanager configure bootup aufgerufen und wie dort angewiesen verfahren. Nach einem Neustart des Rechners (Reboot) steht der Compiler zur Verfügung.Bei einer FULL-Installation geht es leider nicht so einfach. Im Internet kann man auch dafür Lösungen finden (diese habe ich aber noch nicht ausprobiert).
5 Arbeiten mit der Kommandozeile (Konsole)
5.1 Navigation im Verzeichnisbaum
In Linux-Betriebssystemen befinden sich die Dateien sind in Verzeichnissen (Ordnern), die wiederum in übergeordneten Verzeichnissen enthalten sind. Man nennt diese Anordnung (Dateisystem) eine hierachische Struktur oder mathematisch gesprochen: Baum. Es ist aber ein umgekehrter Baum, denn die Wurzel (Root) steht in der Anordnung (Hierachie) ganz oben. Hier einige Befehle, um mit der Verzeichnisstruktur zu arbeiten:- pwd gibt den Namen des aktuellen Verzeichnisses am Bildschirm aus
- ls zeigt eine einfache Liste der Dateien im aktuellen Verzeichnis
- ls -al zeigt eine ausführliche Liste einschließlich der versteckten Dateien
- cd uv wechselt in das Unterverzeichnis uv des aktuellen Verzeichnisses
- cd .. wechselt in das Verzeichnis, das über dem aktuellen Vezeichnis liegt
- cd / wechselt in das Wurzelverzeichnis (Root), also in die höchste Ebene
- mkdir u erzeugt ein Verzeichnis u innerhalb des aktuellen Verzeichnisses
- cp -r ./u ./v erzeugt eine Kopie von Verzeichnis u (samt Inhalt) mit dem Namen v
- mv v/ w/ ändert den Namen von Verzeichnis v in w
- mv ./w/ ./u/ verschiebt das Verzeichnis w in das bereits vorhandene Verzeichnis u
- rm -r u/ löscht u mit allen darin enthaltenen Verzeichnissen und Dateien
5.2 Sichere Datenübertragung mit SCP
scp dient zur sicheren Übertragung einer einzelnen Datei. Um zum Beispiel die Datei x.pdf vom eigenen Linuxrechner in das Verzeichnis /fhj/mt/jones des Nutzers jones auf den Server y hochzuladen, schreibt man:
scp x.pdf jones@y:/fhj/mt/jones
Dann wird das Passwort abgefragt und, nachdem dieses eingegeben wurde, wird die Datei hochgeladen und die Verbindung automatisch beendet. Um die Datei x.pdf vom Server y zu holen, schreibt man entsprechend:
scp jones@y:/fhj/mt/jones/x.pdf
Mit der Option –r (recursively) kann man auch Verzeichnisse übertragen. Um zum Beispiel den Ordner /home/tom des Nutzers jones auf den Server y hochzuladen, schreibt man:
scp -r /home/tom jones@y:/fhj/mt/jones/
5.3 Weitere Befehle für die Shell
- date zeigt Datum und Uhrzeit (gemäß der internen Uhr des Rechners)
- df -m zeigt den freien und belegten Speicherplatz auf den Festplatten
- free zeigt freien und belegten Speicherplatz im Arbeitsspeicher (Mem)
- more dat zeigt den Inhalt der Datei dat seitenweise an (ähnlich: cat, less)
- rm -i dat löscht, wenn man dazu berechtigt ist, Datei oder Verzeichnis dat
- gzip -v dat komprimiert die einzelne Datei dat in Datei dat.gz (neuer ist bzip2)
- gzip -d dat.gz dekomprimiert eine einzelne Datei dat.gz in Datei dat (= gunzip)
- ./prog startet das im aktuellen Verzeichnis gespeicherte Programm prog
- grep -w qms d.txt sucht das Wort qms (-w: vor und nachher eine Lücke) in Datei d.txt
- grep -i qms ord/* sucht Zeichenfolge qms (-i: groß oder kleingeschrieben) im Ordner ord
- make führt, in besonderer Datei makefile gespeicherte, Anweisungen aus